Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten

Nachhaltige Ernährungskultur gestalten & innovative Produkte entwickeln

Die Gestaltung einer nachhaltigen Ernährungskultur ist zentral für die notwendige Transformation zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Unser industrielles Ernährungssystem trägt zu den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bei und ist auch davon betroffen. Degradierte Ökosysteme, sinkende Artenvielfalt, Klimawandel, Ressourcenknappheit und soziale Ungerechtigkeit hängen eng zusammen und sind bedingt durch unsere Art, Lebensmittel zu produzieren und zu konsumieren. Die Entwicklung vielfältiger, pflanzlicher Produkte kann konkret zur Transformation beitragen. An diesen Stellen setzt ErnA an.

Schwerpunkte im ErnA Studium

Das Studium vermittelt Grundlagen zur Ernährungskultur, Agrarwirtschaft und zum Natur- und Ressourcenschutz sowie deren Wechselbeziehungen. Es fördert Schlüsselkompetenzen wie systemische, wertebasierte und antizipierende Kompetenzen, um das Ernährungssystem und seine vielfältigen Akteur:innenzu verstehen und mit ihnen gemeinsam wünschenswerte Zukunftsszenarien zu entwickeln. Strategisches und lösungsorientiertes Denken fördern dabei die Umsetzung von Experimenten und Interventionen. In Küche und Sensoriklabor können zudem konkret Produkte entwickelt und getestet werden, die zugleich der plantaren und menschlichen Gesundheit dienlich sind. Klassische Lernformate wie Seminare und Vorlesungen aber auch ästhetisch-kulturelle und designbasierte Zugänge fördern das ganzheitliche Lernen, das Verständnis für unterschiedliche Wissensbestände und Perspektiven sowie eine reflexiv-gestaltende Haltung.

Praxis und Studium sind eng miteinander verbunden

Der Studiengang ErnA setzt auf einen starken Praxisbezug, den Studierende individuell thematisch ausrichten und im Verlauf des Studiums schärfen können. Dadurch entsteht eine transdisziplinäre Ausrichtung des Studiengangs im Sinne einer transformativen Wissenschaft. Zudem regen die praktischen Erfahrungen zur persönlichen Entwicklung der Studierenden an. Als Basis für den Austausch bietet das langjährige Praxisnetzwerk der HNEE vielfältigen Partnerschaften in der Ernährungsbranche.

An der HNEE verstehen wir Nachhaltigkeit als integratives Konzept, bei dem die Funktionstüchtigkeit des globalen Ökosystems die Voraussetzung für jegliches menschliche Leben und Wirtschaften darstellt. Ausgehend von der Existenz planetarer Grenzen einerseits aber auch sozialer Mindeststandards entfaltet sich dazwischen ein sicherer und gerechter Handlungsraum. Für die Transformation braucht es Menschen, die den Wandel hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem gestalten, so wie die ErnA Studierenden!

Studienverlauf

Studierende entdecken im ersten Semester die Vielfalt von Perspektiven auf Agrar- und Ernährungskultur sowie Nachhaltigkeit im umfassenderen Sinne, u.a. durch ihre erste interdisziplinäre Projektarbeit. Sie setzen sich in einem Modul zu künstlerischen und kreativen Zugängen zu Agrar- und Ernährungskultur intensiv mit Perspektivwechseln auseinander und lernen, selbstbewusst andere Perspektiven einzunehmen. Das Modul ermöglicht es Ihnen zudem, unterschiedliche Arten von Wissensbeständen wahrzunehmen und nutzen zu können. Sie lernen Grundlagen der nachhaltigen Lebensmittelerzeugung und plantaren Gesundheit kennen. Zudem gibt das erste Semester Studierenden eine methodische Basis zum wissenschaftlichen Arbeiten in inter- und transdisziplinaren Kontexten, welche sie im sechsten Semester in Verbindung mit der Bachelorarbeit vertiefen.

Ziel des zweiten Semesters ist es, Herausforderungen und Potenziale in der aktuellen Agrar- und Ernährungskultur zu erkennen und zu verstehen. In diesem Semester sammeln die Studierenden im Projekt-Modul „Studienpartner Ökobranche“ erste Erfahrungen in der transdisziplinären Zusammenarbeit. Im Modul „Wirksam nachhaltig handeln“ lernen sie theoretische und methodische Grundlagen der Transformationsforschung kennen. Sie lernen ihre (zukünftigen) Erfahrungen mit unterschiedlichen Akteuren im Ernährungssystem in Bezug auf Nachhaltigkeitsherausforderungen, Lösungsansätzen und Umsetzungswissen zu wünschenswerten Zukünften einzuordnen, zu diskutieren und zu reflektieren.

Das dritte Semester steht unter dem Titel „Potenziale ausloten“. Es beginnt mit einer achtwöchigen, begleiteten Praxisphase für alle Studierenden. Bei der Wahl der Praktikumsbetriebe können die Studierenden dabei auf das Praxisnetzwerk des Studiengangs zurückgreifen. Im zweiten Teil des Semesters werden die Erfahrungen aus der Praxis mit fachlichen Inhalten in Lehrveranstaltungen verknüpft.  Teil des dritten Semesters ist zudem das Modul „Politikfeld Ernährungssysteme“, in dem sich die Studierenden u.a. mit der Perspektivenvielfalt von Akteuren, dem Einfluss der Gesetzgebung auf die soziale Realität auseinandersetzen, um diese Erkenntnisse und Erfahrungen in ihrem späteren Planen und Handeln mit berücksichtigen zu können.

Im Mittelpunkt des vierten Semesters steht das „Brückenbauen“. Im umfassenden, transdisziplinären Projekt-Modul „Ernährungskulturen der Zukunft“ erarbeiten die Studierenden in gemeinsamen Projekten mit lokalen Akteuren beispielhafte Problemlösungen, die verschiedene Perspektiven und Handlungslogiken berücksichtigen. Mit der Wahl des zu bearbeitenden Themas im Projekt-Modul definieren die Studierenden ihr eigenes Profil bereits klarer. Basierend auf der ersten Praxisphase im dritten Semester und vorbereitend auf die zweite Praxisphase im fünften Semester werden die Studierenden dabei zusätzlich durch individuelles Mentoring durch Dozierende und Praxisakteure unterstützt. Ab dem vierten Semester können sich die Studierenden zudem interessengeleitet für insgesamt sechs Wahlpflichtmodule entscheiden, um ihr individuelles Profil zu entwickeln und ihre persönlichen Potenziale zu nutzen. Dabei werden neben individuellen Profilierungsmöglichkeiten auch spezifische Vertiefungen zu „Nachhaltiger Produktentwicklung“ sowie „Internationale Transformation der Ernährungskultur“ angeboten, welche die Studierenden belegen können, die später in diesem Bereich beruflich tätig werden möchten.

Die Stärkung des eigenen Profils ist auch Ziel des fünften Semesters, welches mit einer zwölfwöchigen Praxisphase für alle Studierende beginnt und durch Wahlpflichtmodule sowie durch ein verpflichtendes Modul zu Kommunikation und Partizipation ergänzt wird. Letzteres soll die Ergebnisse des Projekt-Moduls „Ernährungskulturen der Zukunft“ aufbereiten und öffentlich zugänglich machen. Im sechsten Semester kommen alle Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Studium zusammen; das Ziel ist entsprechend die Synthese. Die Studierenden fertigen, möglichst in Kooperation mit einem Praxispartner, ihre praktisch-konzeptionell ausgerichtete Abschlussarbeit an. Ein ergänzendes Modul zu Kooperationen im Ernährungssektor setzt ihre persönlichen Erfahrungen in einen umfassenderen Kontext.

Nach Abschluss des Studiums steigt der größte Teil der Absolvent:innen direkt in den Beruf ein, wobei sie aus ihrem Studium, v.a. ihren Praxisphasen, bereits auf ein Netzwerk an Kontakten zurückgreifen können. Alternativ besteht an der HNEE die Möglichkeit, dass sie im konsekutiven M.Sc.-Studiengang „Ökologische Landwirtschaft und Ernährungssysteme“ ihre erworbenen Kompetenzen erweitern.

Perspektiven

Ein Studium, viele Berufsfelder
  • Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung
  • Lebensmittelhandel
  • Biosphärenreservate und Naturparks
  • Ökomodellregionen und Biostädte
  • Ernährungsräte
  • Verbände der ökologischen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft
  • Stiftungen
  • Verbraucherschutz
  • NGOs mit Bezug zum Bereich Ernährung

Übersicht

Bachelorstudiengang

Fachbereich

Landschaftsnutzung und Naturschutz

Abschluss

Bachelor of Science

Regelstudienzeit

sechs Semester

Unterrichtssprache

Deutsch

Ansprechpartner*in

Dr. Stefanie Albrecht

03334 657-509
Stefanie.Albrecht@hnee.de

Mehr lesen

https://www.hnee.de/erna

#Studieren in Eberswalde

Ein Studium im Bereich Nachhaltige Wirtschaft, Tourismus, Holzingenieurwesen oder Naturschutz wäre etwas für dich? Egal ob Bachelor, Master, duales oder berufsbegleitendes Studium: An der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde warten nachhaltige Studiengänge mit Zukunft auf dich. Besuche unseren Hochschulinformationstag und informiere dich darüber, was du hier in der Nähe von Berlin alles studieren kannst! Unsere Studienberatung beantwortet deine Fragen rund um unser vielfältiges und einzigartiges Studienangebot gern. Wir freuen uns auf euch.